Ernte 2023 – Was kann noch verfüttert werden?
Düsser Schwein und Huhn 2023
Aus für Borchert-Kommission: Werden die Landwirte jetzt im Regen stehen gelassen?
Am vergangenen Dienstag teilte das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung, auch Borchert-Kommission genannt, in einem Statement mit, dass sie ihre Arbeit niederlegt. Immer wieder bestand die Kommission darauf, dass die Regierung ein Finanzierungskonzept zum Umbau der Tierhaltung vorlegt. Mehrere Fristen verstrichen. Die Kommission machte deutlich, dass sie anderenfalls ihre Arbeit niederlegen wird. Was schlussendlich nun auch erfolgte. Was verlangte die Kommission Das Kompetenznetzwerk, welches durch Bundesminister a. D. Jochen Borchert, erschaffen wurde, empfahl der Regierung eine langfristige Tierwohlprämie einzuführen. Diese sollte schrittweise das Tierwohlniveau verbessern. Dabei war den Mitgliedern wichtig, die Tierhaltung in Deutschland auf einen hohen Standard zu bringen, welches denen der EU übersteigt. Dies sollte durch zwei Kriterien erfolgen: 1. Reduzierung des Bestandes an Nutztieren 2. Preisaufschlag bei Fleisch Die geschätzten Kosten für die Pläne des Kompetenznetzwerkes schätzten sie selbst im Jahr 2020 auf drei bis fünf Milliarden Euro pro Jahr. 80 – 90 Prozent der Kosten, empfahlen Berater, sollten für die Umbauten bzw. Neubauten von Ställen ausgeglichen werden.
Was sagt die Regierung
Die Bundesregierung legte einen Entwurf vor, in dem zunächst eine Milliarde Euro in das Tierwohl investiert werden sollte. Allerdings sollte die Förderung nur für die Schweinezucht gelten, was wiederum zu Kritik führte.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ist weiterhin entschlossen die Ziele der Borchert-Kommission, auch nach deren Aus, zu erreichen.
Viele kritische Stimmen sehen aktuell kein wirkliches Interesse der Regierung, die Landwirte beim Umbau zu unterstützen und finanzielle Mittel dafür bereit zu stellen. Im aktuellen Haushaltsentwurf von Bundesfinanzminister Christian Linder sei keine ausreichende Planung für die Unterstützung der Landwirtschaft enthalten.